Ich betrachtete den Dolch den er zückte und stellte mich dann grinsend vor ihn. Bevor ich Schach spiele, geh ich lieber in die Hölle. Meinte ich ironisch und streckte dann meine Hand vor. Absichtlich schnitt ich mir in den Finger. Mein Blut war nicht mehr rot, wie das eines Menschen, sondern gräulich, hatte seine Farbe verloren. Die Flüssigkeit lief meinen Finger nach unten. Warum willst du niemanden aufschlitzen? Spüren wie du mit deiner Klinge das Fleisch durchschneidest? Schnurrte ich mit ruhiger Stimme und betrachtete das graue Blut an meiner Hand.

So ist das, Schach ist ihr zuwider... stellte ich geistig fest, und sah mit mulmigem Gefühl zu, wie sie sich mit meiner Waffe selbst verletzte. " Was bringt mir das Gefühl, jemandens Fleisch zu durchdringen, wenn derjenige meinerseits kein direkter Feind gewesen ist... Ich meine, hat er beispielsweise... meine Familie umgebracht... " , Ich stockte. Die Gedanken an die Mörder meiner Familie nahmen kurzzeitig mein Gedächtnis ein. " ... wird dieser vernichtet. " Wütend umklammerte ich den Griff meines Dolches härter, bis ich ihn unsanft in den Waffengürtel stopfte. Fay ' s Blut an der Waffe ignorierte ich in diesem Moment.

Genugtuung? Befriedung? Ein Gefühl von Macht? Wie wärs mit Erregung? Zählte ich auf. Statt dir selbst leidet endlich mal jemand anderes ohne wirklich Grund. Mein Grinsen wurde kalt und grausam. Das ist doch der Reiz daran. Grinsend leckte ich das Blut von meinem Finger, anschließend über meine Lippen.

" Schon, doch niemand soll zu Unrecht leiden. Dann bin ich selbst nicht besser... " formulierte ich meine Meinung, und schmunzelte dann. " Außer Engeln " , Mein Gesichtsausdruck wurde kurz verschmitzt. Oh ja, wie sehr ich sie doch hasste. Getötet oder gefoltert hatte ich trotzdem noch keine. " Schmeckt ' s denn wenigstens? " fragte ich sarkastisch, als sie ihr eigenes Blut so genussvoll verkostete.

Ich kicherte kurz auf seine Aussage hin. Sicher schmeclt es. Möchtest du kosten? Weißt du, das wäre echt scharf wenn du mir Blut von den Fingern leckst. Schnurrte ich und hielt ihm meinen blutenden Finger entgegen.

Ich sah ihren Finger an wie eine Maus in der Ecke eine Katze, und schluckte wenig später meine Furcht aber herunter. " Von den Fingern finde ich komisch. Schmeckt man Geisterblut überhaupt? " fragte ich, wohl mehr als Ablenkung als alles andere.

Soll ich fürs dich wo anders hin schmieren? Bot ich grinsend an. Auf seine Frage hin verzog ich nachdenklich die Lippen. Keine Ahnung, bisher hat mein Blut noch keiner außer mir gekostet. Sei doch der erste und sag mir, wie es dir schmeckt, ich schmecke nämlich eh nichts mehr. Lachte ich.

Ich schob meinen Ekel beiseite, und fuhr einfach, was hieß einfach, ich schaltete für einen Moment meinen protestierenden Verstand dafür aus, über ihren Finger, um das Blut aufzunehmen und kurzerhand in meinen Mund zu führen. " Schmeckt wirklich nach nichts " , stellte ich überrascht fest.

Das er es wirklich tat, überraschte mich doch. Mit großen Augen sah ich dabei zu, wie er über meinen Finger leckte. Oke...irgendwie ist das wirklich heiß. Schnurrend sah ich ihn an. Schade...aber das sah gerade durchaus scharf aus. Schnurrte ich grinsend.

" Ach ja...? " Etwas geschmeichelt grinste ich, dachte lieber nicht darüber nach, dass ich gerade ihr Blut gekostet hatte.

Sicher, sonst würde ich es ja nicht sagen. Erwiderte ich leise kichernd. Aber weißt du was mir noch lieber wäre, das du lecken solltest? Fragte ich anzüglich grinsend.

" Meine Fantasie ist in der Lage, sich das lebhaft auszumalen... " gab ich leicht gereizt zu verstehen.

Schöne Fantasien nicht wahr? Ich trat einen Schritt auf ihn zu. Warum denn schon wieder so gereizt? Fragte ich säuselnd und sah grinsend zu ihm auf.

" Eventuell, weil du immer übertreiben musst? " meinte ich, klang aber relativ sanft und ruhig. Ich war auch nicht mehr wirklich gereizt, mein Zorn war nur von kurzer Dauer. Ich blickte zu ihr hinunter, vermied es jedoch, herablassend zu wirken.

Das findest du schon Übertreibung? Dann hast du mich noch nie übertreiben sehen. Schmunzelte ich und legte meinen Kopf leicht schief. Ich schwebte wieder ein Stück nach oben, um auf gleicher Höhe mit ihm zu sein. Ich kann ja mal übertreiben. Schlug ich verführerisch grinsend vor.