Was erwartest du denn? Das ich länger hier bleibe? Ich danke für das Nachtlager, aber jetzt muss ich weiter. Bevor ich wieder Amok laufe. Das war noch ein Grund, warum ich nicht so gerne um andere Wesen herum war. Ich wusste nie, wann ich das nächste mal die Kontrolle verlieren würde und ich wollte niemanden verletzen, den ich vielleicht sogar kannte. Meine Stimme war nun wieder klar, ohne den Einfluss von Alkohol und sie blieb auf einer ruhigen und höflichen Ebene, obwohl mein Herz etwas zu schnell und ein wenig angstvoll schlug. Und warum sollte es ihn interessieren wie ich draußen herumlaufe?

Ich schüttelte nur abweisend den Kopf und seufzte tief. Leg dich wieder hin. Kam es kühl von mir, meine Stimme durch die Müdigkeit einem Knurren ähnlich. Das oder ich fessel dich ans Sofa. Drohte ich mit hartem Blick.

Meine Augen weiteten sich bei seinen letzten Worten und ich machte angstvoll noch einige Schritte zurück. Wag es bloß nicht. Meine Stimme war warnend, aber trotzdem mischte sich meine Angst in den kurzen Satz. Ich hatte schon meine Gründe, warum ich nicht gerne festgehalten wurde, davon zeugten auch die Narben die ich an Hand und Fußgelenken trug, auch wenn ich immerzu versuchte sie zu verdecken.

Dann solltest du lieber hören und es dir nicht unnötig schwerer machen. Ich weiß zwar nicht was dir passiert ist, aber dein Verhalten wird nichts besser machen. Stellte ich dann klar. Ich hatte gehofft, das er vielleicht doch einsichtig werden und sich einfach ausruhen würde, ehe er wieder abzieht.

Blick zuckte, auf der Suche nach einem Ausgang, durch den Raum, als ich links von mir und rechts von Pyron, ein großes Fenster entdeckte. Ich schien immer noch unter einem leichten Tunnelblick zu leiden. Ich lasse mich nicht einsperren. Nicht mehr. Zumindest nicht ohne das ich es bemerkte. Meine Ziele waren seit je her etwas tiefer gesteckt als bei anderen. Ich war nicht mehr so jung und naiv wie einst. Ich war nicht frei, das würde ich nie sein, aber die Illusion der Freiheit würde ich mir dennoch erhalten. Ich schlug mit den Flügeln und nutzte die daraus entstandene Kraft um schnell zum Fenster zu kommen, es zu öffnen und mich nach draußen in die Dunkelheit unserer Welt zu stürzen.
(Satanis Bar)

Mit schnellen Schritten stand ich am Fenster, als er jedoch schon weg war. Einsperren wollte ich ihn nicht, aber das hat er ja wohl nicht eingesehen. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare, ehe ich das Fenster wieder schloss und ins Wohnzimmer lief. Eine Weile beschäftigte ich mich mit Sinnlosigkeiten, bis ich meine Wohnung, Richtung Bar, verließ.

--> Satanis Bar

In meiner Wohnung angekommen, ging ich mit den Dämon in mein Schlafzimmer und lud ihn vorsichtig auf meinem Bett ab. Ich zog ihm die Decke über den Körper und lief in meine Küche, um mir eine Flasche Gin zu öffnen. Er sollte sich ruhig ausschlafen, besser als das ich ihn einfach in der Bar ließ.

Es war bereits wieder Mittag, als ich mit schwerem Kopf erwachte. Ich hatte keine Alpträume gehabt. Das war einer der Gründe, warum ich oft so viel trank. Der Alkohol ertränkte meine Erinnerungen und wenn es nur für ein paar Stunden war. Ich öffnete eins meiner Augen halb und sah mich mit verschwommenem Blick um. Wo bin ich? Wieso bin ich nicht mehr in der Bar? Ich flappte müde mit einem Flügel und versuchte meinen schmerzenden Kopf vom Kissen zu heben.

Leise Geräusche drangen aus meinem Schlafzimmer, weshalb ich mich aus dem Sessel erhob, in welchem ich saß, mein Glas wegstellte und langsam in mein Schlafzimmer ging. Mit ausdruckslosen Blick, betrachtete ich den Dämon in meinem Bett. Du solltest dich waschen. Meinte ich zu ihm, und ging in die Küche zurück, um ihm ein Glas Wasser zu holen.

Als ich Pyrons Stimme erkannte stellten sich meime Flügel auf und ich wandte langsam den Blick zu ihm, während wr schon wieder verschwand. Hier war ich also wieder. Verfolgt der Typ mich? Ich versuchte langsam mich aufzurappeln, verhedderte mich aber in meinem eigenem Haaren und ging mit einem schmerzerfülltem Stöhnen wieder zu Boden. Oder eher aufs Bett. Ich gab einfach auf und starrte müde geradeaus. Ach scheiß drauf. Ich bin eh am Ende.

Mit einem Glas Wasser in der Hand, kam ich wieder zu ihm und betrachtete ihn kurz mit hochgezogener Augenbraue. Trink. Befahl ich dann und hielt ihm das Glas Wasser entgegen.

Ich sah Pyron einige Sekunden lang einfach nur an, ehe ich langsam die Hand nach dem Glas ausstreckte, ohne mich auch nur irgendwie weiter aufzurichten.

Ich drückte ihm das Glas einfach in die Hand und musterte ihn dann kritisch. Definitiv waschen. Starker Alkohol Geruch hing noch immer an ihm, nicht das es in meiner Wohnung nicht nach Alkohol roch. Eine feine Note hing hier immer in der Luft, aber sein Geruch war stechend.

Ich brummte nur irgendetwas und hob meinen schweren Kopf nun doch etwas um das Wasser komplett aus zu trinken. Es half immerhin ein bisschen gegen meine Kopfschmerzen.

Nachdem er das Glas geleert hatte, nahm ich es ihm wieder ab und stellte es in der Küche ab. Wenn du kotzen musst sag vorher Bescheid. Ich will das nicht aus meinem Bett kratzen müssen. Mahnte ich ihn noch.