Keine allzu große Wohnung, jedoch mit allem was man braucht und einem verhältnismäßig großen Bad.

Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf und trat ein, erst jetzt ließ ich den Dämon wieder runter auf die Füße und schloss die Tür hinter uns. Das Bad ist da hinten. Murrte ich und deutete den Flur nach unten, bevor ich mich von der Tür wieder dem Mann zudrehte.

Ich wurde erst wieder auf die Füße gestellt, als wir hinter verschlossenen Türen waren. Ich ging Rückwärts von Pyron weg, was dummerweise in Richtung Bad war, was ich allerdings nicht so wirklich mitbekam, und meine Flügel zuckten ängstlich. Fass mich nicht an. Ich schwankte beim Gehen und hielt abwehrend meine behandschuhten Hände vor mich.

Du tust gerade so, als würde ich versuchen dir weh zu tun. Stellte ich trocken fest und schüttelte den Kopf. Du solltest eher froh sein, das es bei dir nicht der Fall ist. Wenn auch nicht beabsichtigt, drängte ich ihn weiter zurück bis ins Bad, wo ich ihn ja ohnehin hatte hinhaben wollen.

Ach ja? Als ob ich dir vertrauen würde. Als ich einen Schritt ins Bad machte, was ich erst etwas zu spät erkannte, stolperte ich einmal richtig und fiel hinten über. Ich konnte meinen Sturz zwar mit meinen Flügeln abfedern, landete aber trotzdem an Boden und starrte mit großen Augen zu Pyron hoch. Meine Brust hob und senkte sich rasch in meiner sich steigernden Panik und mein Herz klopfte um einiges zu schnell. Warum war ich wieder einmal unterlegen? Warum konnten mich die Bilder aus der Vergangenheit nicht in Ruhe lassen? Und warum war ich zu betrunken um nicht zu fallen? Gut, auf letzteres wusste ich wenigstens die Antwort.

Ich seufzte einmal und strich mir meinen Pony nach hinten, auch wenn er mir direkt wieder vor die Stirn fiel. Da du ein Dämon bist, hab ich nicht vor dir irgendwas anzu tun. Weshalb du nun hier bist, habe ich dir bereits gesagt. Ich griff nach ihm, um ihm vom Boden hochzuziehen.

So ein Unsinn, "Weil ich ein Dämon bin." Ich rutschte vor ihn und seinen Händen weg, bis ich gegen die Wanne stieß und fast mit den Flügeln hängen blieb. Nicht anfassen! In meiner Stimme schlug sich nun die Angst nieder, die ich in mir drin spürte, auch wenn ich wusste, dass es nichts bringen würde. Betteln half nie, dafür war mein Wahnsinn ein Paradebeispiel. Ich wollte nicht wissen wie viele Wesen vor mir schon um Gnade gefleht hatten, ehe sie hatten sterben müssen.

Erneut seufzte ich schwer, packte ihn an den Oberarmen, als er mit dem Rücken gegen die Wanne stieß. Er half sich gerade wirklich nicht selber. Ich zog ihn auf die Beine und zog einen Stuhl heran, auf welchen ich ihn bugsierte. Du solltest einfach mitmachen, dann wird alles leichter. Ich krempelte die Ärmel meines Hemds nach hinten und griff an ihm vorbei zur Duschbrause.

Wieder versuchte ich nich loszureißen, wieder u sonst. Ich landete auf dem Stuhl, ob ich wolltr oder nicht. Das war allerdings zumindest besser als zu stehen, denn dadurch, dass ch hier hyperventilierte, zusammen mit meinem Alkoholkonstum, schwankte ich ziemlich und meine Beine würden mich nicht mehr tragen. Wo waren meine Messer wenn ich sir einmal brauchte? Ach ja, richtig, nicht in reichweite meiner bebenden Hände, die ich über meinem Herzen in meine Anzugsjacke gekrallt hatte, als würde das etwas gegen mein rasendes Herz helfen. Warum bei Kurai machst du das?

Weil mich deine verklebten Haare stören. Erwiderte ich, als wäre es der normalste Grund der Welt, jemanden offensichtlich einfach zu verschleppen. Gewaschen werden sie viel besser als aussehen. ich untertstützte meine Aussage mit einem kurzen Nicken. Und jetzt lehn dich nach hinten. Befahl ich wieder etwas schroffer.

Vergiss es. Du hast sie ja nicht mehr... Langsam wurde meine Luft wirklich knapp, obwohl ich öfter einatmete als ein Hund nach einem Wettlauf. ...nicht mehr alle.

Gut möglich, hast du sie denn alle noch? Konterte ich desinteressiert. Er würde hier nicht mehr so schnell rauskommen und da er nicht freiwillig mitmachte, drückte ich seinen Kopf kurzerhand selbst nach hinten, schob seine Haare in die Wanne und stellte das Wasser an um seine Haare nass zu machen.

Nein, aber das... das hab ich auch nie behauptet. Ich brachte die nächsten Sekunden damit zu zu versuchen meine Hände aus meiner Kleidung zu lösen, um Pyron wegschieben zu können. Unnötig zu sagen, dass ich dabei äußerst unerfolgreich war.

Und dann wirfst du es anderen vor? Meine Stimme war kühl, während ich konzentriert durch seine Haare fuhr, damit auch jede Strähne etwas von dem klaren Wasser abbekam.

Sollte ich das nicht genau deshalb können? Ich wollte noch etwas anderes sagen, etwas fantasievolles wie "Fass mich nicht an." Aber ich kam nicht mehr dazu, denn Pyron fuhr mit den Fingern durch meine Haare und ein Schauer lief über meinen Körper. Ich schloss die Augen und versuchte alles um mich herum zu ignorieren. Meine Angst, meine halbe Panikattacke, meine Erinnerungen und ganz besonders das angenehme Gefühl, welches die Finger in meinen Haaren auslösten.