Obscuros Haus. Unscheinbar, nicht sonderlich groß, hat allerdings alles Wichtige. Er ist nicht oft Zuhause.

Am Küchentisch saß ich auf meinem Stuhl, kratzte etwas gelangweilt über das Holz meines Tisches, und warf einen sehnsüchtigen Blick durch das Fenster nach draußen. Ich war mir nicht so sicher, ob ich raus wollte. Aber im Haus gab es quasi gar nichts, mit dem man sich auseinandersetzen konnte.

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Noch in der Form der lila Seelenflamme, flog ich in die Küche zu Obscuro. Erst dort nahm ich meine menschliche Gestalt an, schwebte jedoch weiterhin entspannt in der Luft. Blasen wir etwa wieder Trübsal? Lachte ich, als ich Obscuros Gesichtsausdruck sah und schwebte etwas näher, bis ich über dem Tisch war. Auf dem Rücken blieb ich in der Luft quasi liegen und schaute den Mann vor mir kopfüber an.

Ich blickte zu Fayde hoch, inspizierte wenig später aber lieber wieder den Tisch. Mir war das dämonische, knapp bekleidete Geisterwesen über mir ja nur zu bekannt, deshalb fiel meine Antwort nur spärlich aus: " Ich und Trübsal blasen? Nie im Leben... "

Mit meinen Fingern spielte ich an den Enden der schwarzen Verbände, welche um mich schwebten und schüttelte den Kopf. Sicher, du strotzt vor Freude. Erwiderte ich sarkastisch. Nutze deine Stimmung doch, für ein paar wunderbare Gräueltaten. Schlug ich mit sadistischem Grinsen auf den Lippen vor.

" Ja, klar. Mit welcher Begründung? " Ich ließ mich sachte nach hinten auf den Stuhl fallen, schenkte Fayde aber noch immer nicht einen Blick. Allerdings fokussierte ich nun die Blumenvase auf dem Tisch, nicht ihn selbst. Das war mir langsam zu blöd geworden. " Und sage ja nicht, aus Spaß... "

Mein Grinsen wurde ein Stück breiter. Aus Spaß. Kicherte ich und schnappte mir die Vase vom Tisch, welche er so interessiert anstarrte. Schade das ich sie dir nicht auf den Kopf fallen lassen kann. Beklagte ich mich und mich in der Luft auf den Bauch. Würde dir vielleicht helfen,
aber es geht ja nicht. Weißt du wie störend das ist? Seufzte ich theatralisch und ließ die Vase zurück auf den Tisch fallen.

Seufzend verfolgte ich ihr Spiel mit der Vase, die sie schließlich lieblos wie ein unbrauchbares Spielzeug wieder auf den Tisch fallen ließ. Ihre Gewaltandrohungen waren mir nur zu vertraut, weshalb ich nur milde drüber lächeln konnte. " Ich brauche deine Hilfe nicht. Bei gar nichts. Aber raus könnte ich vielleicht doch mal... " antwortete ich, ganz abschneiden konnte und wollte ich mich nicht, erst recht nicht, wenn ich sonst mit Frau Manipulativ unter einem Dach leben müsste.

Schnaubend verzog ich den Mund und verschränkte die Arme. Glaub mir, du brauchst mich. Säuselte ich schließlich und schwebte etwas näher zu ihm. Mich und nur mich. Schnurrte ich und hockte mich nun vor ihn auf den Tisch. Statt rauszugehen, kannst du auch gern mit mir spielen. Gern auch ohne Verbände. Lachend zupfte ich an den schwarzen Verbänden die meinen Körper nur sperrlich bedeckten.

Unruhig rutschte ich mitsamt dem Stuhl nach hinten, den ich ja als Handlung letzter Not nach ihr werfen werden können würde, als sie näher kam. Ich wusste, worauf sie hinauswollte, dass verstanden sogar Idioten. " Ich... bin noch Jungfrau. Lass ' mich mal... " wehrte ich hastig ab. Wie kam sie nur immer wieder darauf? Sie wusste doch, dass ich berührungsscheu war, und dann wollte sie so etwas Inniges. Und so etwas.. ordinäres...

Das du Jungfrau bist, ist erst recht ein Grund zu spielen. Grinste ich. Sicher wusste ich von seiner Berührungsangst, aber die war mir ziemlich im Weg. So konnte weder ich jemanden anfassen, noch angefasst werden, da er der einzige war, der dazu in der Lage war.

" Halte deine Gelüste mal bitte im Zaum, so lange nur ich sie ertragen muss... " widersprach ich leise, aber fest. Kurzzeitig machte ich Anstalten, sie wegzuschieben, hielt aber abrupt inne und verschränkte lieber konsequent die Arme.

Sobald du mich nicht mehr ertragen musst, schmore ich in der Hölle und da kann mich auch keiner mehr anfassen. Jammerte ich und betrachte wie er mich wohl erst fortschieben wollte, sich aber noch umentschied. Ich bin sicher, es würde dir auch gefallen. Aber wenn du nicht willst,
können wir ja lieber noch ein paar Menschen umbringen.

" Am liebsten hätte ich Ruhe... glaube besser nicht, dass solche " Vergnüglichkeiten " mir liegen... " stöhnte ich, beobachtete die langsam vor sich hin schwebenden Binden, die sich von ihrem Körper abspreizten. Wie wir beide zusammen gekommen waren, konnte ich mir, gerade jetzt, überhaupt nicht erklären.