Tokio ist die Hauptstadt von Japan.

Ich hatte den Mantel fest um meinen Körper geschlossen und versucht keinen der Menschen zu berühren an denen ich vorbei ging. Was in einer Stadt wie Tokio nicht leicht war. Ich hasste große Städte und diese Menschenansammlungen. Am liebsten wollte ich sofort wieder raus aufs Land zu meinem Versteck aber ich hatte hier einiges zu erledigen, ich musste ja auch von etwas leben. Die Kaputze meines Mantels lag über meinen Kopf und hing tief in mein Gesicht.

Die Herrin hatte mich in einem Auftrag hergeschickt, auch wenn ich es hier momentan echt nervig fand. Ich stand in einer etwas ruhigeren, dunklen Seitengasse und wartete auf jemand bestimmten. Da die Herrin gern mal einen auf Geheimnisvoll machte, gab sie mir nur einen Brief und sagte ''Ich solle auf die Schatten achten''. So treu ich ihr auch bin, manchmal kann sie echt anstrengend sein. Ich lehnte an einer Hauswand und hatte meine Arme verschränkt.

Ich blieb vor einem Juwelier stehen und sah eine Zeitlang auf die Ketten die darin waren. Ich wusste das ich es nicht tun sollte aber es war zu verlockend. Mit einer Hand zog ich meine Kaputze tiefer in mein Gesicht und glit in die Schatten, bei der Masse an Menschen fiel es nicht auf wenn da einer Unsichtbar wurde. Ich schlug die Scheibe ein, auch wenn das die Nervigste Vorgehensweise war, so war es auch die Schnellte. Ich krallte mir den Schmuck und lief dann los, nun geschickter an den Menschen vorbei ohne sie zu berühren.

Da man als Dämon, wesentlich mehr mitbekam als es bei Menschen der Fall war, viel mir die junge Frau, welche auf ominöse weise verschwand durchaus auf. Was mit der Scheibe des Juweliers geschah ebenfalls. Schatten hm? Welch Wortwahl Herrin. Ich versuchte die Frau wieder ausfindig zu machen, da sie wohl meine gesuchte Person war.

Ich war eine Weile gelaufen bis ich auf dem Daches eines Hochhauses zum stehen kam und mir meine Beute ansah die ich in meinen Händen hielt. Zufrieden legte ich die vielen Ketten auf den Boden und steckte eine nach der anderen Vorsichtig in meine Tasche.

Letztendlich fand ich ihre Aura auf einem Hochhausdach wieder. Da wir Dämonen Flügel besaßen, war es kein Problem nach oben zu kommen. Lautlos landete ich hinter und beugte mich vor, um ihr über die Schulter zu sehen. Hübsche Beute. Raunte ich kalt neben ihrem Ohr.

Erschrocken riss ich die Augen auf und zog meine Kaputze ein weiteres mal tiefer in mein Gesicht. Ich glitt in die Schatten zurück und suchte eine Möglichkeit zu fliehen. Wer war er? und was wollte er? War er von der Polizei? Die Tasche mit den Ketten drücke ich an meine Brust.

Ich seufzte, da ich sie diesmal noch nicht verloren hatte, was aber auch nur meinen dämonischen Kräften zu verschulden war. Komm her oder ich zerre dich gewaltsam zurück. Knurrte ich und zog den Brief der Herrin aus meiner Tasche. Ich hab einen Auftrag für dich, Schattenmädchen. Fügte ich kalt hinzu und wedelte mit dem Vampir umher.

Ich ging an den Rand des Daches, schüttelte aber entschlossen den Kopf. Springen war keine Option. Wenn ich die Tür benutzen würde, dann würde der Kerl die Bewegung der Tür sehen und mir folgen. Mit einem seufzen kam ich aus den Schatten achtete aber darauf das mein Gesicht nicht zu sehen war. Das er mich Schattenmädchen nannte gefiel mir nicht aber ich hatte schon schlimmere Worte gehört die für mich im Gebrauch waren. Was für einen Auftrag? fragte ich trocken obwohl ich unsicher fühlte. Ich wollte nichts für ihn machen.

Ich überreicht ihr den Brief. Da steht alles drin. Und als Vorwarnung. Du hast zwei Möglichkeiten. Mein Grinsen wurde etwas grausamer. Erstens, nimmst du an oder zweitens töte ich dich. Gab ich kalt von mir und musterte sie genauestens.

Ich nahm den Brief mit zwei Fingern von ihm entgegen und Wich dann einen Schritt vor ihm zurück. Ich klappte den Zettel auf und laß was darin stand. Mir stockte der Atem. Es war egal für was ich mich entscheiden würde! Ich war so oder so Tot! Einen Drachen bestehlen? Durch meine Kaputze konnte ich das Gesicht des Mannes nicht sehen da ich auch nicht wollte das er meines sah. Wie kommt ihr darauf das ich dafür die Richtige bin? fragte ich ernst und versuchte erst mich dumm zu stellen. Das war keine Zusage und keine Absage. Ich wollte mit der Unterwelt und den Drachen nichts zu tun haben, vor allem aber nicht mit dieser Kurai.

Die Herrin hat für alles ihre Gründe. Ob andere die nun gut oder schlecht finden ist ihr ziemlich egal. Du kannst sie auch gerne persönlich fragen, ich bring dich zu ihr, aber ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich dem Teufel persönlich gegenüber treten willst, ohne irgendwelche Argumente für dich. Der Auftrag wäre schließlich immernoch unerfüllt und das fände die Herrin sicher nicht so prickelnd. Knurrte ich kalt und verzog meine Lippen zu einem grausamen Grinsen. Natürlich wäre die Herrin nicht begeistert, wenn ich sie ohne Ergebnisse mitbringen würde.

Teufel, Drache, Teufel, Drache. Ach Verflucht. Ist ja gut. Kein Grund ihre Hochwohl geborene Bösartigkeit zu belästigen ich mache es ja. sagte ich ruhig und laß nochmal den Brief durch, wegen den Gegenstand den ich klauen sollte. In mir tobte ein Sturm aus Nervosität und Furcht.

Hochwohl geborene Bösartigkeit. Diese Bezeichnung würde sicherlich das Ego der Herrin weiterpushen. Je ausgefallener und extravaganter desto besser. Amüsiert blickte ich auf sie herunter. Wenn du sie nach erfülltem Auftrag triffst, nenn sie so, das bringt dir sicher Pluspunkte. Meinte ich grinsend, ob sie es nun ernst auffasste oder nicht, blieb ihr überlassen.