Sie schien immer erschöpfter und am Ende ihrer Kräfte. Ich unterbrach mein Spielen und löste ganz plötzlich die den Drachen haltenden Partikel auf. Wie genau sie auf die plötzliche Lösung reagieren würde interessierte mich nun. Im Normalfall müsste sie wie sonst was in die Luft steigen, bevor sie überhaupt etwas merkt. Flieg kleiner Drachen, flieg~, säuselte ich leise.

Er unterbrach sein Spiel auf dem Cello und kurz darauf hob ich sogar mit kräftigen Schlägen ab. Daraufhin schnaubte ich überrascht. Nachdem ich ein wenig hinauf gestiegen war, senkte ich meine Geschwindigkeit der Flügelschläge hinab, sodass ich zum Glück gut landen konnte. Ich wollte meinen Flügeln kurz Ruhe gönnen, meine Ausdauer war am Ende.

Meine Augen folgten ihrem Aufstieg gebannt. Diese Wesen haben ja schon etwas majestätisches.. Ich stand auf, den Bogen in der rechten und das Cello in der linken Hand haltend. Erschöpft?, fragte ich mit sanft klingendem Tonfall.

Auf seine Frage hin nickte ich. "Ja, bin ich. Aber warum konnte ich nicht abheben und eben dann doch?", grummelte ich schließlich nachdenklich. Seine Stimme klang sanft, aber es würde mich nicht wundern, wenn er gleich mit der nächsten Aufgabe kommen würde.

NaIch ganz einfach, du hast dich angestrengt.
Und mit dem richtigen Willen udn Anstrengung kann man eigentlich alles erreichen. Ob sie diese Lektion wohl lernen wird? Ach wird schon. Nach kurzem Überlegen fuhr ich dann zügig fort. Du brauchst etwas zu essen. Etwas anständiges wohl bemerkt.

Meine Augen verengten sich kurz, ehe ich ihm das schließlich glaubte und nickte. Mit Entschlossenheit kann ich also alles erreichen! Als er Essen ansprach, merkte ich erst, wie hungrig ich war. Eine kurze Zeit dachte ich nach, ehe ich vorschlug: "Ich könnte theoretisch auch ein Tier jagen oder so."

Könntest du schon, ja.., rntfloh es meinen Lippen mit einem leichten Seufzen. Muss man denn immer anderen das Leben nehmen um selber seines fortzuführen? Der lauf des Lebens ist grausam. Aber so bekommt sie wenigstens ihre Proteine, die sie dringend brauch. Schlussendlich kam ich also dazu, dass es wohl sinnvoll wäre und nickte ihre Aussage noch ab.

Daraufhin überlegte ich, wie ich es wohl am Besten anstellen würde. Allerdings musste ich eingestehen, dass es schwieriger wurde als gedacht. Drachen jagten aus der Luft und ich... Fliegen und ich passte bisher nicht sonderlich gut, es würde schief gehen.
"Ich glaube, du musst das Jagen übernehmen...", gestand ich leise, "Ich müsste aus der Luft jagen und Naja... Fliegen und ich passt noch nicht."

Kannst du nicht anders jagen? Wie hast du dich dann am Leben gehalten? Das würde ja heissen ich müsste das für sie erledigen.. Langsam kommt es mir vor, als hätte ich ein Haustier. Ich seufzte. Viel Aufwand wäre es ja nun wirklich nicht, aber das ist nun eigenzlich nicht mein Job.

"Ich hab mir eher Essen gekauft und meine Menschengestalt genutzt, statt zu Jagen. Wenn ich was brauchte und weit weg von Zivilisation war, hab ich es so lange versucht, bis es geklappt hat. Aber das dauert leider ziemlich lange...",meinte ich ehrlich und schnaubte peinlich berührt.

Na immerhin zeigt sie Überlebenswillen und scheint dafür verschiedene Wege zu suchen um zu überleben.. Na gut. Ausnahmsweise hole ich dir jetzt mal etwas.., sagte ich leicht aufgewärmt und bemitleidend. Was bleibt auch sonst übrig? Und einen Zacken reche ich mir damit ja auch nicht aus der Krone. Naja oder ein Stück aus meinem Heiligenschein.

Leicht verlegen kratzte ich mich am Kopf. "Vielen Dank. Für all die Umstände schulde ich dir dann noch was", erwiderte ich schließlich und lächelte leicht, "solange Sorge ich dafür, dass wir es dann gemütlich haben."

Naja, diese 'Umstände' halten sich nun ja noch in Grenzen. Ich lachte sanftmütig und strich mir durchs Haar. Gemütlich? Was meint sie denn damit? Mir war klar, das ich nicht gerade lange brauchen würde, weswegen mich das ganze um so mehr wunderte. Was genau meinst du damit?, fragte ich sie mit einem leicht verwirrtem Ausdruck im Gesicht.

Sein Lachen klang sanftmütig, wie ich fest stellte. Als er wegen dem gemütlich fragte, meinte ich leicht verlegen: "Naja, da wir hier ja sicher noch ein kleines Weilchen verbringen, dachte ich mir, in der Zeit vielleicht für eine gemütliche Sitzfläche zu sorgen oder eine kleine Feuerstelle zu machen oder so", erklärte ich dann.

Ich lachte mit einem Hall von kleinen Glocken in der Stimme und lächelte sanft. Die Mühe kannst du dir wirklich sparen. Ich liebe die Natur zwar, aber hier die Nacht verbringen brauche ich heute nicht unbedingt, wenn ich mich auch genau so in mein Bett legen kann. Abermals lachte ich mit meinem hallendem sachten Lachen. Nein nein, ich schlaf schön im Bett. Die Wüste brauche ich jetzt nicht unbedingt. AlsoIch ich besorge dir jetzt was zu Essen? Kannst du solange auf dich selbst aufpassen?