Ich wachte nicht auf, als er duschen ging. Langsam streckte ich mich allerdings und wurde erst langsam wach. Ich blinzelte und streckte mich genüsslich.

Fertig geduscht, trocknete ich mich ab und zog mir vorerst nur eine Hose an, ehe ich in mein Zimmer zurückging.

Ich merkte, wie er zurück kam und sah zu ihm hoch. "Guten Morgen", kam es verschlafen von mir, "und danke nochmal."

Kein Problem, du hast ja nicht gestört und ich helfe wenn ich kann. Meinte ich trocken und drehte mich zu meinem Schrank um mir ein Shirt auszusuchen.

"Das ist schön", erwiderte ich lächelnd. Ich beobachtete, wie er sich zum Schrank drehte. Einen Moment blieb ich still, ehe ich wieder die Stimme erhob: "Kann ich… kann ich dich ein paar Sachen fragen… bezüglich Engel?" Meine Stimme klang zögerlich, ich wollte ihn nicht irgendwie nerven oder falsches fragen.

Mit meiner Antwort wartete ich, bis ich mir mein Shirt übergezogen hatte. Anschließend drehte ich mich wieder zu ihr. Frag was du wissen möchtest, ich werde sehen, was ich dir beantworten kann. Meinte ich dann mit meinem üblichen, streng wirkenden Ton.

Er antwortete erst, als er ein Shirt angezogen hatte und sich umgedreht hatte. Sein Ton wirkte streng. Kurz überlegte ich. "Wie sieht das Leben eines Engels eigentlich aus?", fragte ich vorsichtig.

Für einen Moment blieb ich stumm und musterte sie, ehe ich ihr antwortete. Nicht viel anders als eures. Wir leben hier ganz normal, mit dem Unterschied, das wir uns dem Schutz des Frieden widmen und auch dem Schutz der Menschen. Aber man kann es wohl als angenehmes Leben bezeichnen, wenn man nicht gerade wieder von Dämonen gequält wird. Als ich auf die Dämonen zu sprechen kam, wurde meine Stimme eine Spur kälter.

Mir entging nicht, wie seine Stimme kälter wurde, als er von Dämonen sprach. Das ist ja auch kein Wunder. Engel und Dämonen sind vollkommene Gegensätze. "Interessant. Und habt ihr vin Anfang an schon Flügel oder muss man sich diese erst verdienen?"

Nein, man besitzt diese von Anfang an. Hält man sich jedoch nicht an die Gesetze der Engel, fällt man entweder oder verliert in seltenen Fällen auch seine Flügel, was wohl zu den größten Schanden gehört. Erklärte ich ihr nun wieder mit normaler Stimme.

Aufmerksam hörte ich ihm zu und nickte schließlich. "Interessant. So ist das also. Wie lange bist du eigentlicj schon ein Engel und wie verhält sich das mit der Unsterblichkeit? Können Engel nur nicht altern oder sind sie insgesamt unsterblich?", fragte ich vorsichtig.

Ich bin mittlerweile etwa 1500 Jahre alt und wir können sterben, indem wir getöten werden. Aber altern tun wir nicht, ab einer bestimmten Zeit. Erkärte ich ihr und setzte mich nun auf die Kante meines Betts.

Meine Augen wurden groß, als er sein Alter nannte. So alt schon? Wow... Daraufhin nickte ich. "Interessant", meinte ich ehrlich. Dann kam mir auf einmal ein Gedanke in den Sinn, der mich inne halten ließ. "Das hat zwar jetzt nicht viel mit Engeln zu tun, aber.... Aber wie kamm es eigentlich, dass du zufällig in der Nähe warst, als der... als der Unfall passiert ist?", fragte ich vorsichtig.

Ich musterte sie für einen Moment stumm. Ich bin öfters mal in der Oberwelt unterwegs, um nach dem rechten zu sehen, wenn du so willst. Aber das ich dich gesehen habe,
war eher Zufall. Erklärte ich ihr trocken.

Im ersten Moment blieb es still, ich rückte währenddessen meine Brille zurecht. Auf seine Aussage hin nickte ich: "Ein sehr guter Zufall. Wie kann ich mich hier dann in Zukunft nützlich machen?"