Die Kleinstadt hat nicht sehr viele Einwohner. Im Grunde kennt jeder jeden, aber sie wissen doch nicht alles. Ganz in der Nähe befindet sich auch der Strand La Push.

Ich hatte gerade die Türschwelle überquert, beide Hände beladen mit klimpernden Mülltüten. Diese waren voll mit Flaschen, die mein Vater in den letzten zwei Tagen weggekippt hatte. Ich musste ihn mit versorgen und beinahe mein ganzes Geld ging für seinen Alkohol drauf. Aber was sollte ich machen? Ich war noch nicht volljährig und konnte hier nicht weg.
"Du hast was vergessen, Miststück!", hörte ich meinen Vater brüllen. Dann traf mich eine Bierflasche hart am Kopf und ich zuckte zusammen. Ein Seufzen kam mir über die Lippen. Ich weiß doch, warum du das machst, Vater... Ich stellte einen der Säcke ab, um die Flasche aufzuheben, dann nahm ich mit allem Müll den Weg wieder auf und warf das Zeug in die Tonne. Dann zog ich die Haustür mit den Worten "Bin arbeiten" zu und ging zum Aito, in das ich meine Tasche warf.
Dann stieg ich ein, schnallte mich an und legte die Hände ans Lenkrad. Für einen Moment gab och mich meiner Verzweiflung hin und ließ meinen Kopf auf das Lenkrad sinken. Meine Hände verkrampften sich um das Lenkrad, ein leiser Schluchzer war von mir zu hören. Dann allerdings beruhigte ich mich wieder.
Ich startete das Auto und fuhr von dem Parkplatz herunter, völlig unwissend, dass sich mein Leben für immer verändern sollte.

Wie des öfteren, flog ich meine Kreise über der Oberwelt, um zu schauen, ob auch nichts schlechtes vor sich ging und wieder einmal Dämonen ihr Unwesen trieben, was diese ja gern mal taten. Meine Aufmerksamkeit landete auf einer jungen Frau (Elinor) die eine Flasche an den Kopf bekam. Selbst manche Menschen können so abstoßend sein. Dachte ich angwidert von dem Mann, der die Flasche geworfen hatte. Ich beobachtete die Frau noch eine Weile, auch als sie ins AUto stieg.

Ich merkte nicht, wie ich beobachtet wurde. Mit Schrecken stellte ich fest, dass ich zu spät dran war. Nur wenn ich raste, würde ich es pünktlich schaffen. Wenn ich noch einmal zu spät komme, lerne ich fliegen! Und wenn das dann Vater erfährt...
Daher drückte ich mehr auf das Gaspedal und beschleunigte das Auto noch höher als die Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch auf einmal sah ich einen Wolf auf der Fahrbahn. Den kann ich doch nicht einfach umfahren! Ich woch aus, kam dabei auf die Gegenfahrbahn. Zudem war mein Auto zu schnell, sodass ich die Kontrolle über mein Fahrzeug verlor. Panisch versuchte ich, die Situation unter Kontrolle zu bringen, als mich die laute Hupe eines Lastwagens erstarren ließ. Für einen Moment sah ich dem kommenden Lastwagen entgegen. Es war zu spät, um etwas zu tun. Ich kniff die Augen zu und wartete auf das schmerzhafte Ende. Jetzt ist alles aus!

Ich beobachtete die Situation und sie einfach sterben zu lassen, verstieß gegen meine Prinzipien. Im Sturzflug war ich schnell genug da, zog sie aus dem Auto und flog mit ihr außer Reichweite zurück nach oben.

Als der Aufprall nicht kam, ich stattdessen weit unter mir ein ohrenbetäubendes Krachen hörte, riss ich erstaunt die Augen auf. Das erste, was ich feststellte, wie ein Mann mich auf seinen Armen trug und über dem Geschehen flog. Moment, er fliegt? Er ist ein Engel? Als ich nach unten sah, stellte ich fest, wie mein Auto in Flammen aufging. Ich wäre dort gestorben! Er hat mir das Leben gerettet! Ich sah wieder zu ihm. "Danke! Du hast mir das Leben gerettet!", stellte ich fest. Der Schreck saß noch tief in meinen Knochen.

Du hast Glück gehabt, das ich da war Kleine. Nächstes Mal solltest du besser aufpassen. Meinte ich streng zu ihr. Meine großen Schwingen hatte ich ausgebreitet, um auf der Stelle zu schweben. Nur wenige Male schlug ich mit ihnen, um die Höhe bei zu behalten. Wie heißt du? Fragte ich nun.

Auf die Aussage hin nickte ich. "Das stimmt. Aber ich konnte den armen Wolf dich nicht ejnfach anfahren", murmelte ich. Ich sah seine großen Schwingen und überlegte, ob sie wohl genauso weich waren, wie sie aussahen.
Wind kam auf, weswegen sich mein Schal löste. Er flog davin und gab den Blick auf sehr viele, blaue Flecke frei. Ochversichte, diese unauffällig mit den Händen zu verstecken. "Ich bin Elinor. Mit wem habe ich die Ehre?", erwiderte ich dann.

Die blauen Flecke an ihrem Hals entgingen mir nicht, auch wenn sie versuchte diese zu verstecken. Michael. Von wem stammen diese Flecke? Verlangte ich als nächstes zu wissen. In meiner Miene regte sich wie so oft nichts.

Er stellte sich vor und wollte auch gleich wissen, von woher die Flecken stammten. Er hatte sie also doch gleich gesehen. Im Moment stieg wieder die alte Verzweiflung hoch, die mittlerweile Teil meines Lebens war. Beschämt hatte ich meinen Blick gesenkt. "Von... von meinem Vater", gestand ich kleinlaut. Ich schämte mich dafür, dass ich mich mit meinen kleinen 1,60m niemals behaupten konnte gegen jemanden wie ihn.

Sie tat mir leid. So ein Leben hatte niemand verdient. Ohne zu fragen was sie davon hielt, öffnete ich neben uns ein Portal und flog mit ihr hindurch.

--> Himmel, Schloss des obersten Engel

Er sagte nichts mehr darauf. Als ich aufsah, sah ich eine Art Portal neben und durch das er mit mir hindurch flog.

--> Himmel, Schloss des obersten Engel