Als ich diesen Prinz sah, wusste ich, dass ihr bei ihm gute Beute machen würde. Ich veränderte meine Gestalt, sodass ich gut an ihn heran kam. Es dauerte, bis ich den Zeitpunkt raus hatte, an dem ich hoffte, ihn gut um Geld zu erleichtern. Ich schnappte mir seine Geldbörse, drehte mich um und begann zu rennen.

Ich ging gerade zurück zum Schloss, als auf einmal einer meiner Leibwächter wegrannte. Da stimmte was nicht. Also lief ich sofort hinterher. Natürlich folgten mir die anderen Wachen. "Sofort stehenbleiben!", rief ich.

Trotz des Befehls, stehen zu bleiben, rannte ich weiter. Ich darf mich nicht erwischen lassen! Dabei rannte ich schnell in eine abgelegene, angewinkelte Gasse und änderte meine Gestalt sofort in die eines kleinen Mädchens, das Geld nahm ich aus dem Geldbeutel, versteckte diese und ließ den Geldbeutel verschwinden. In der Gestalt sah ich verdreckt aus. Als ich sah, wie der Prinz kam, drückte ich mich an die Wand und tat so, als sei ich ein einfaches, kleines Mädchen, das auf der Straße lebte. Nur meine goldenen Augen verrieten mich, in der Eile hatte ich auf diese nicht geachtet.

Ich folgte weiterhin und sah den Wächter schließlich nicht mehr. Wo war er hin. Stattdessen sah ich ein kleines, verschmutztes Kind. Aber diese Augen waren komisch. "Sah, kleine, hast du jemanden gesehen, der weggelaufen ist?", fragte ich das Mädchen.

Während ich zu ihm hoch sah, blitzte Schalk in meinen Augen auf. Es war lustig, mit den Leuten zu spielen. Jedoch blieb ich in meiner Rolle und zeigte stumm in eine Richtung. Allerdings war mir ein Fehler unterlaufen. Ich hatte seine Geldbörse ohne das Geld weg geschmissen. Und jetzt stand ich auf dieser. Aufgeregt versuchte ich, diese hinter mich zu kicken und zu verstecken.

Die anderen Wachen liefen sofort in die Richtung, aber ich blieb stehen und beobachtete das Mädchen genauer. Bis ich gerade noch so einen Teil meines Geldbeutels sehen konnte. "Was ist das?", verlangte ich zu wissen und zeigte auf den Boden.

Mist! Er hat es dich gesehen!Ich drückte mich näher an die Hauswand und duckte mich leicht, setzte meinen bestmöglichen Unschuldsblick auf. "Ehm, di-diese Frau vorhin hat das Ding da hin geschmissen...", log ich, jedoch kam das zu Zögerlich, dass es klar war, dass das nicht der Wahrheit entsprach.

Da sie zögerte, log sie sicher. "Du lügst", stellte ich fest. "Ich habe nichtmal eine weibliche Wache dabei gehabt", fiel mir auf und ich beugte mich zu dem kleinen Mädchen runter. "Was bist du?", fragte ich und sah sie durchschauend an.

Meine Augen wurden groß vor Schreck und ich machte mich kleiner, als er sich runter beugte. Kurz darauf stieß ich mich von der Wand ab und begann zu rennen. Leider hatte er seine Wachen dabei. Kurz vor diesen versuchte ich, unter ihren Beinen durchzurutschen, das sollte ja mit diesem kleinen Körper funktionieren. Jedoch waren die Wachen schlauer und hinderten mich daran. Ich saß in der Falle. Sofort sprang ich zurück und sah den Prinzen ängstlich an. Ich bin dran...

Ich sah das Mädchen scharf an. "Was sollte das?", fragte ich doch etwas genervt davon und ging auf sie zu. Klar war ich reich. Aber denoch nicht so dumm mich bestehlen zu lassen. Da hatte sie mit dem falschen Prinzen gerechnet. "Und jetzt antworte besser. Wegrennen nützt nichts, wie du Anscheinend bemerkt hast", fügte ich zu.

Ich schluckte. Doch er hatte recht. Zeit mit der Wahrheit auszupacken. Daher ließ ich die Gestalt des Kindes fallen und nahm meine richtige Gestalt an. Goldene Augen leuchteten ihm entgegen und meine leicht bläuliche Haut war zu sehen. "Ich stehe, weil ich auch von irgendwas leben muss. Ich hab davor es auf ehrliche Weise versucht, aber Gerüchte können sehr schnell jede Chance zerstören", antwortete ich dann ernst.

Ich starrte sie etwas perplext an, als sie größer wurde und nun anscheinend ihre richtige Gestalt annahm. "Was denn für Gerüchte?", fragte ich, da ich das nicht so ganz glaubte. Das war sicher nur so eine billige Ausrede.

"Ich wurde verbannt. Als Hure l hingestellt, als Schlampe. Egal wo ich anfangen wollte, immer war ich nur noch das. Ich hatte keine Chance", erwiderte ich ernst und seufzte. Dann griff ich in die Kleidung und streckte ihm das Geld hin. "Hier."

Als Hure? Ja das war dann doch etwas mies. Als sie mir das Geld hinstreckte, nahm ich es hingegen und steckte es weg. "Mittkommen zum Schloss", wies ich sie an und ging dann vor. Sie würde mir folgen müssen. Die Wachen waren ja noch da. Ich grübelte ein wenig warum sie so abgestempelt wurde.

Ich schluckte. Als er sich in Bewegung setzte und mir befohlen hatte, mitzukommen, folgte ich ihm. Dabei hielt ich den Blick gesenkt. Komisch, dass er das noch nicht mitbekommen hat...